Prostatabiopsie
Probenentnahme aus der Prostata Welche Verfahren zur Probenentnahme gibt es? Bei der Stanzbiopsie werden mit einer schneidenden Hohlnadel eine oder mehrere Gewebezylinder aus dem krebsverdächtigen Areal der Prostata entnommen. Diese Methode wird als sog. Sextantenbiobsie angewandt zur Karzinomsuche bei erhöhtem Tumormarker (PSA = Prostataspezifisches Antigen), aber auch bei sonst unverdächtigem Tastbefund. Die Aussagekraft der feingeweblichen Untersuchung ist besonders hoch. Wie erfolgt die Untersuchung? Biopsie durch den Enddarm: Die Hohlnadel wird unter Fingerkontrolle über den After in den Enddarm eingeführt und durch dessen Vorderwand in die dort aufliegende Prostata eingestochen. Nach dem oben geschilderten Verfahren werden aus dem verdächtigen Bezirk Gewebezylinder herausgestanzt. Gewebeentnahmen aus dem Enddarm können durch sog. Stanzpistolen erfolgen, die sehr rasch im Bruchteil einer Sekunde arbeiten und deshalb schmerzarm sind. Der Zugang durch den Enddarm ist zwar kürzer (direkter), die Einstiche sind allerdings unsteril und können Infektionen hervorrufen. Weiterhin ist über eine Zieleinrichtung die ultraschall gesteuerte Punktion der Prostata möglich. Letztlich wird der Arzt bei Ihnen die Methode und den Zugangsweg anwenden, worin er die größte Erfahrung hat. In der geübten Hand sind verschiedene Biopsieverfahren ebenbürtig. Welch Vorbereitungen sind nötig? Bei einer vermehrten Blutungsneigung durch Einnahme von gerinnungshemmenden Mitteln ist der Eingriff wegen Blutungsgfahr nicht sofort durchführbar. Das Medikament (z.B. Marcumar, ASS, Aspirin) muss erst abgesetzt werden und der Zeitpunkt der Biopsie wird abhängig von der Blutgerinnung dann neu festgelegt. Als Vorbeugung gegen eine Entzündung ist es notwendig, kurzfristig ein Antibiotikum einzunehmen. Am besten kommt diese Vorbeugemaßnahme zum Tragen, wenn bereits zum Zeitpunkt der Probeentnahme das Medikament im Körpergewebe wirkt, also bereits wenige Stunden vor der Probeentnahme das Antibiotikum genommen wird. Fieberhafte Reaktionen auf die Probeentnahme sind sehr selten, können – falls sie denn doch auftreten – problemlos mit Medikamenten behandelt werden. Falls der Eingriff in Kurznarkose geplant ist, werden Sie über die Einzelheiten und Risiken der Betäubung gesondert aufgeklärt. Wie sind die Erfolgsaussichten? Die feingewebliche Untersuchung bringt in den meisten Fällen eine Klärung des verdächtigen Tastbefundes oder des erhöhten PSA-Wertes als Tumormarker. Nur etwa bei einem Drittel der Fälle wird Krebs nachgewiesen. Als weitere Ursachen einer PSA-Werterhöhung kommen beispielsweise in Frage: chronische Entzündungen (Prostatitis), kleinknotige gutartige Vorsteherdrüsenvergrößerungen oder Steine. |